Unser Thema heute - Jugendarbeit unter einem Dach
(von Jana Fricke, Thomas Wiethoff, Lena Willeke)
Das Jugendcafé Gammon liegt am alten Bahnhof im ehemaligen Kneipengebäude und ist seit 2002 ein offener Treffpunkt für Jugendliche ab 12 Jahren. Das Team besteht zur Zeit aus einem Teilzeitangestellten und vier Mitarbeitenden auf Minijob-Basis und ist für alle Belange der Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor Ort zu erreichen.
Das Jugendbüro mit zwei Mitarbeiterinnen hat derzeit seinen Sitz im Rathaus und koordiniert diverse Angebote, Projekte und Workshops in der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Es ist außerdem Anlaufstelle für die Beratung von Kindern und Jugendlichen und Leitung des Jugendcafés.
Die Abbildung 1 veranschaulicht pädagogische Prinzipien, Kernaufgaben und Angebote des Jugendcafés Gammon und des Jugendbüros wie sie aktuell durchgeführt werden:
Das Gammon und das Jugendbüro stehen zwar auf dem gleichen Fundament und haben Schnittmengen in ihren Kernaufgaben, sind aber an zwei völlig unterschiedlichen Orten angesiedelt. Diese räumliche Trennung erschwert die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden des Gammons und des Jugendbüros. Darüber hinaus bietet das alte und viel zu kleine Kneipengebäude nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten für unser Team und unsere Besucherinnen und Besucher. Außerdem wird der Zugang zu einem Jugend-„Büro“ im Rathaus von Kindern und Jugendlichen als eine zu große Hemmschwelle empfunden.
Trotz der schwierigen Situation haben wir unsere Angebote seit vielen Jahren weiterentwickelt und sie haben sich etabliert und sind fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit in Sundern. Um die bisherige gute Arbeit zu verstetigen und die in der Abbildung dargestellten Kernaufgaben auszuweiten und miteinander zu verbinden, verfolgen wir seit längerer Zeit das Ziel, die offene Kinder- und Jugendarbeit unter einem Dach zusammenzubringen und zu vernetzen.
Unser Bestreben ist es, allen Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu ermöglichen. Wir können Hilfestellungen geben, sodass Kinder und Jugendliche eigene Projekte und Ideen verwirklichen können. An diesem zentralen Ort greift alles ineinander.
Das soll ein Ort sein, von dem nicht nur der offene Treffpunkt und das Jugendbüro profitieren, sonern auch das Jugendparlament, das als Sprachrohr der Kinder und Jugendlichen in Sundern fungiert sowie weitere Jugendvereine und -verbände. Ein gemeinsamer Ort nur für Kinder, Jungendliche und die Akteurinnen und Akteure der Jugendarbeit.
Die Abbildung 2 veranschaulicht das Ziel pädagogische Prinzipien, Kernaufgaben und Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in Sundern unter einem Dach zu vernetzen:
An diesem neuen Ort brauchen wir deutlich größere und großzügigere Räumlichkeiten. Auf der Wunschliste aller Beteiligten befinden sich neben Sportmöglichkeiten, Hausaufgabenbetreuung, einem Spielraum, einer Werkstatt, einem Kreativraum und einem Mehrzweckraum auch Beratungsräume, einen eigenen Raum für das Jugendparlament, einen Band-/Probenraum und einen Raum, der zur freien Benutzung zur Verfügung stehen soll.
Denn Kinder und Jugendliche brauchen:
- Orte, an denen sie sich treffen können.
- Orte, an denen Eltern keinen Zutritt haben, die aber trotzdem von den Eltern anerkannt werden.
- Orte, an denen sie sich sicher fühlen.
- Orte, an denen sie machen können, was sie wollen, ohne dass jemand ihr Verhalten bewertet oder verurteilt.
- Orte, an denen sie von anderen Jugendlichen ‚gesehen‘ werden.
- Orte, an denen sie ihre Meinung kundtun, Projekte anstoßen oder sich einfach nur einen Ratschlag einholen können.
Es ist Zeit für mehr Wertschätzung der Kinder- und Jugendarbeit in Sundern. Statt durch fehlende Räumlichkeiten oder Ressourcen ausgebremst zu werden, müssen neue Orte geschaffen werden, an denen junge Menschen und alle Beteiligten der Jugendarbeit frei denken und handeln können. Jugendarbeit sollte unter einem Dach gebündelt sein, um in einem Netzwerk planen und arbeiten zu können. So kann ein viel größeres Angebot geschaffen werden, das mehr Kinder und Jugendliche erreicht.