Ehren- und Mahnmale in Stemel
Der Erste Weltkrieg hatte auch in Stemel seine Spuren hinterlassen und wirkte noch lange nach. Sieben gefallene Männer waren zu beklagen, Not und Elend waren die Folgen. Im Jahre 1923 bildete sich ein Bürgerkomitee, das sich die Errichtung eines Ehrenmales für die gefallenen Soldaten des Dorfes zum Ziel setzte. Die Gemeinde lehnte diesen Plan aus Kostengründen ab, gewährte jedoch ein Darlehen in Höhe von 3.000,00 Mark. Viele Bürger spendeten Geld und boten ihre Mitarbeit und Hilfe an.
Aber durch die Inflation ging das Geld verloren und die Komiteemitglieder transportierten einen großen Stein als Denkmalersatz aus dem Reigerner Steinbruch in das Dorf. Dieser gelangte jedoch nur bis zur Bahnstation, wo er heute noch liegt.
Im Jahre 1926 erwarb die Gemeinde dann von Gutsbesitzer Gerling einen geeigneten Bauplatz an der Ecke Rönkhauserstraße/ Bergstraße, wo im Frühjahr 1927 mit der Gestaltung des Platzes begonnen wurde. Kreisbaumeister Dr. Freckmann lieferte hierzu den Entwurf. Die Schulchronik, geschrieben von einer Schülerin, weiß über den Denkmalbau und die Einweihung folgendes zu berichten:
„Das Denkmal wurde dem zur Verfügung stehenden Platz in geschickter Weise angepasst. Der in Bruchstein ausgeführte Sockel mit der nach oben führenden Sandsteintreppe ist von ausgezeichneter Wirkung. Auf dem Sockel erhebt sich am hinteren Rande die geschweift ausgeführte, nach beiden Seiten verbreiterte Ehrentafel aus Wrexener Sandstein. Diese enthält die Namen der sieben Gefallenen nebst Todestag und Widmung. Als Symbole sind hinzugefügt das Schwert, der Lorbeerzweig, des Eiserne Kreuz mit Eichenkranz und der Stern, sowie ein kleines eingefasstes Beet vor der Ehrentafel und zu beiden Seiten eine massive steinerne Bank.
Am 15. Mai 1927 fand die festliche Einweihung des Ehrenmals statt. Zu beiden Seiten flatterten die „alte Fahne“ mit den schwarz-weiß-roten Streifen und die „neue Fahne“ der Republik in schwarz-rot-gold. Der Kriegerverein Hachen- Stemel nahm Aufstellung und Fräulein Maria Diekmeyer sprach den Prolog. Pfarrer a.D. Bange aus Hachen hielt die Festrede. Die Namen der Gefallenen wurden verlesen. Bei jedem Namen ertönte das Dorfglöcklein und ein Böllerschuss hallte über die heimatlichen Berge. Ein Mädchen in weißem Kleid und schwarzer Schärpe legte einen Kranz nieder und Käthe Gerling sprach ein Gedicht. Dann erschütterte eine dreimalige Ehrensalve die Frühlingsluft und das Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“ erklang wehklagend an das Ohr.
Nach dem Abmarsch zum Schützenzelt gedenkt Amtmann Dr. Gunst in seiner Festrede des bedeutenden Tages, anschließend wird der Tag mit kameradschaftlichem Beisammensein begangen. Am Abend erglänzte das Ehrenmal der Toten Soldaten in prächtigem Lichterschmuck.
Gefallene des 1. Weltkrieges:
1914 | Josef Brakel | 1914 | Franz Nolte |
1914 | Franz Werthschulte | 1915 | Josef Diekmeyer |
1915 | Fritz Heinemann | 1916 | Johannes Otto |
1918 | Josef Schneiderath |
Da auch dem Stemeler Gemeinderat in den 60er Jahren die Gefallenen der beiden Weltkriege am Herzen lagen und diese nicht in Vergessenheit geraten sollten, beschloss dieser am 11. April 1967 die Verlegung des Ehrenmales auf den Kirchplatz, der dabei gleich neu gestaltet werden sollte. Die Gemeinde stellte für diese Arbeiten die Summe von 41.000,00 DM zur Verfügung.
Im Februar 1968 war dieser Plan realisiert und der Kirchplatz mit dem Ehrenmal wurde zu einem Schmuckstück in der Ortsmitte.
Gefallene des 2. Weltkrieges:
1941 | Hubert Junker | 1941 | Hermann Schramme |
1942 | Alois Diederich | 1942 | Konrad Hecking |
1942 | Johannes Henke | 1943 | Hans Beckmeyer |
1943 | Fritz Hecking | 1944 | Franz Heinemann |
1944 | Werner Keggenhoff | 1944 | Erich Reppel |
1944 | Willi Schmelzer | 1944 | Johannes Spiekermann |
1945 | Ferdinand Keggenhoff | 1945 | Klemens Kremer |
1945 | Helmut Laser | 1946 | Hubert Hengesbach |
Vermisste des 2. Weltkrieges:
Heinrich Jürgens | Josef Meisterjahn | Albert Heuel | Heinz Püttmann |
Fritz Junker | Franz Junker | Philipp Zöllner |
(Quelle: Heinemann, Werner „Ehren- und Mahnmale in der Stadt Sundern“, Sundern, November 2005)