Schulisches Mobilitätsmanagement

Das Projekt "e hoch drei"

Das Projekt

Unter dem Projekttitel „e hoch drei – Mit dem E-Bike auf den Bildungshügel“ wurden der Hauptschule, der Realschule und dem Gymnasium zunächst bis zu den Sommerferien 2021 jeweils zwei E-Bikes (Pedelecs) zur Verfügung gestellt. Diese wurden wechselnd an ausgewählte Schülerinnen und Schüler verliehen, damit sie mit dem Fahrrad zur Schule fahren konnten.
Das Projekt wurde mit Hilfe einer Zuwendungen des Landes Nordrhein-Westfalen über die Richtlinien zur Förderung der vernetzten Mobilität und des Mobilitätsmanagements (FöRi-MM) – Programm 2020 umgesetzt.

Hintergrund

Der sog. „Bildungshügel“ ist in Sundern der Ort, an dem alle drei weiterführenden Schulformen sowie diverse Sport- und Freizeitanlagen (Sportplatz, Sporthalle, Schwimmbad) zu finden sind. Auch wenn sich der Bildungshügel zentral im Stadtkern Sunderns befindet, so sind die Schulen aufgrund ihrer topographischen Lage auf dem Berg nicht ohne weiteres zu erreichen.

Aus diesem Grund werden viele Schülerinnen und Schüler, die kein kostenfreies Busticket haben, mit dem Auto zur Schule gebracht. Nur wenige laufen oder fahren mit dem Fahrrad.

Ziel

E-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit. Im Rahmen des Projektes sollte den Jugendlichen die Möglichkeit geboten werden, zeitweise mit einem elektrischen Fahrrad zur Schule und in Ihrer Freizeit fahren zu können. Das Projekt sollte somit einen Beitrag zum schulischen Mobilitätsmanagement und gleichzeitig auch zum Klimaschutz leisten. Gerade in Zeiten, in denen der Klimaschutz für die jungen Menschen mehr an Bedeutung gewinnt, sollte mit einem konkreten Projekt vor Ort auf alternative Mobilitätsformen für schulische und außerschulische Wege aufmerksam gemacht werden.

Darüber hinaus hoffte die Stadtverwaltung auf wichtige Hinweise und Impulse für die Verbesserung der Infrastruktur bspw. für den Bau weiterer Radwege oder Abstellmöglichkeiten durch die Identifikation von (baulichen oder sonstigen) Hemmnissen und Gefahrenstellen.

Ablauf

In einer vorausgehenden Befragung wurden rund 450 Schülerinnen und Schülern in den Klassen 9 und 10 der drei weiterführenden Schulen zu ihrem Mobilitätsverhalten auf dem Schulweg und in ihrer Freizeit befragt. Rund 30 Schülerinnen und Schülern wurden jeweils in einem Zeitraum von rund vier Wochen ein E-Bike zur Verfügung gestellt

In der Auftaktveranstaltung erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in das Projekt und die ersten Teilnehmer erhielten ein E-Bike. Alle Fahrräder waren verkehrssicher und über den Händler versichert. Sie wurden zudem mit einem Fahrradhelm und einem qualitativ hochwertigem Fahrradschloss der Firma Abus übergeben.
In einem professionellen Fahrsicherheitstraining bekamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine zielgruppengerechte Einweisung in die Pedelecs.

Während der jeweils vierwöchigen Nutzungszeit sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Fahrverhalten dokumentieren. Dafür gab es u.a. die sog. „Ideenkarte". Über den Link https://www.ideenkarte.de konnten die Jugendlichen in der Online-Karte ihre Anregungen zur Radwegeinfrastruktur in Sundern standortgenau eintragen.
Zusätzlich sollten kurze Sprachsequenzen bzw. Videos aufgenommen werden. Darin berichteten die Jugendlichen bspw., ob sie das Fahrrad am Tag benutzt haben, welche Gründe dafür oder dagegen gesprochen haben, welche Wege zurückgelegt wurden und welche Auffälligkeiten es auf der Fahrt möglicherweise gab.
Nach der jeweiligen Nutzungszeit wurde das Fahrrad dann an einen anderen Schüler weitergegeben.

Projektbeteiligte

Die Stadtverwaltung: Seitens der Stadtverwaltung war zum einen der Fachbereich „Stadtentwicklung & öffentliche Infrastruktur“ unter der Leitung von Lars Ohlig beteiligt. Hier ist das Thema Mobilität hauptsächlich verortet. Durch Hinweise der Jugendlichen in der Projektlaufzeit erhoffte sich der Fachbereich wichtige Hinweise für den weiteren Ausbau der (Fahrrad-)Infrastruktur.
Zum anderen war der Fachbereich „Bildung, Jugend und Familie“ von Martin Hustadt involviert. Er ist Ansprechpartner und Bindeglied zwischen den drei weiterführenden städtischen Schulen und der Stadtverwaltung.
Wirtschaftsförderin Julia Heer hat die organisatorische Begleitung und Umsetzung des Projektes übernommen.

Zukunftsnetz Mobilität NRW: Die Koordinierungsstelle Westfalen-Lippe des Zukunftsnetz Mobilität NRW unterstützt und berät ihre Mitgliedskommunen dabei, das kommunale Mobilitätsmanagement zu etablieren. Sie unterstützte die erforderlichen Abstimmungsprozesse zwischen den Fachbereichen der Kommunalverwaltung und den Mobilitätsdienstleistern und gab Hilfestellungen bei der Aufstellung eines kommunalen Mobilitätskonzeptes. So war auch das schulische Projekt „e hoch drei“ als Teil des gesamtstädtischen Mobilitätskonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsnetz erarbeitet worden.

Planersocietät: Das Büro Planersocietät mit Sitz in Dortmund erarbeitet integrierte Stadtentwicklungs- und Verkehrskonzepte für Städte und Gemeinden. Im Projekt „e hoch drei“ übernahm die Planersocietät die wissenschaftliche Begleitung. Das Büro war mit der Umsetzung des Projektes beauftragt worden und führte bspw. die Befragungen der Schülerinnen und Schüler und deren Auswertung durch.

RLG: Die Verkehrsgesellschaft Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH hat als Mobilitätsdienstleister die E-Bikes erworben und stellte diese den drei weiterführenden Schulen in Sundern im Rahmen des Projekts zur Verfügung. 

Abus: Alle Fahrräder wurden mit einem Fahrradhelm und einem qualitativ hochwertigem Fahrradschloss der Firma Abusübergeben. Darüber hinaus stellte die Firma Abus Fahrradständer zur Verfügung und sponserte diese zusammen mit der Firma URBANUS  aus Müschede. An den Ständern, die u.a. auf den drei Schulhöfen aufgestellt wurden, konnten die E-Bikes sicher angeschlossen werden.

Sparkassenstiftung: Die Sparkasse sponserte anteilig die Fahrradständer der Firma Abus und unterstützte damit den wichtigen Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur in Sundern.