Ehren- und Mahnmale in Altenhellefeld
Bürgermeister Karl Baulmann, Altenhellefeld, weihte 1971 direkt an der Antoniuskapelle ein Ehrenmal ein.
Im Zuge der Dorferneuerung baute der „Arbeitskreis Dorferneuerung Altenhellefeld“ das Ehrenmal ab August 1989 zu der heutigen Anlage um. Der alte Gedenkstein, aus portugiesischem Muschelkalk von der Bildhauerei Franz-Josef Greitemann in Sundern-Seidfeld gestaltet und gehauen, durfte stehen bleiben. Das Ehrenmal stellt auf verschiedenen Höhen und versetzten Ebenen die Gefallenenkreuze in der Welt dar.
Die Wand mit den Namenstafeln der gefallenen und vermissten Soldaten aus Altenhellefeld aber musste teilweise abgerissen und neugestaltet sowie mit einem Schieferdach versehen werden. Gleichzeitig wurde der gesamte Kapellenvorplatz nach der Planung von Landschaftsarchitektin Margarete Hoberg-Klute neu hergerichtet.
Auch hier wurde fast alle Arbeit in Eigenleistung des Arbeitskreises Dorferneuerung erledigt. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Sundern übernahmen die Finanzierung der Neugestaltung. In dieser Form besteht das Ehrenmal noch und wird vom Arbeitskreis und der Stadt Sundern gepflegt.
Ab Anfang 2009 wird die Anlage umgebaut und soll im Juni 2009 neu eingeweiht werden. (s. Nachträge am Ende der Seite)
Die Opfer des 1. Weltkrieges (1914 - 1918)
Ludwig Müller | 28.08.1914 | Albin Aufmkolk-Dieckmann | 16.04.1917 |
Franz Liedhegener | 11.11.1914 | Franz Cossmann | 05.04.1918 |
Reinh. Bönner | 20.12.1914 | Karl Boese | 27.04.1918 |
Heinrich Vogt | 22.02.1915 | Ludwig Cossmann | 11.07.1918 |
Josef Steinberg | 28.02.1915 | Anton Grote | 28.08.1918 |
Johann Otto | 19.06.1915 | P. Vollmer (Stud. Theol.) | 08.10.1918 |
Franz Liedhegener | 27.09.1916 |
Die Opfer des 2. Weltkrieges (1939 - 1945)
Ferdinand Lohmann | 1913 - 1941 | Bernhard Haarmann | 1912 - 1941 |
Josef Aufmkolk-Dieckmann | 1920 - 1942 | Franz Aufmkolk-Dieckmann | 1918 - 1942 |
Alfons Becker | 1910 - 1942 | Reinhold Frerkes | 1922 - 1942 |
Gottfried Kemper | 1906 - 1942 | Josef Bruchhage | 1911 - 1943 |
Ludwig Bruchhage | 1915 - 1943 | Franz Hengesbach | 1915 - 1943 |
Herbert Otte-Heinemann | 1924 - 1943 | Reinhold Becker | 1915 - 1944 |
Ludwig Müller | 1924 - 1945 | Ludwig Otte-Müller | 1924 - 1045 |
Reinhold Siethoff | 1915 - 1945 | Alfred Baulmann | 1907 - 1945 |
Paul Dunker | 1927 - 1945 | Johannes Hengesbach | 1906 - 1945 |
Franz Müller | 1924 - 1945 | Josef Lohmann | 1906 - 1945 |
Hugo Griese | 1911 - 1945 | Alfons Plett | 1915 - 1945 |
Hubert Hengesbach | 1908 - 1946 |
Vermisste:
Reinhold Lohmann | 1923 - 1941 | Fritz Boese | 1912 - 1944 |
Anton Haarmann | 1902 - 1944 | Klemens Siethoff | 1923 - 1944 |
Hugo Aufmkolk-Mertens | 1911 - 1945 |
Nachtrag: September 2008
Durch Verwitterung und andere Umwelteinflüsse sind im Laufe der vergangenen fast 40 Jahre an der 1971 von Bildhauer Greitemann geschaffenen Statue aus portugiesischem Muschelkalk starke Schäden entstanden. So entschlossen sich bereits am 28.Februar 2008 die Altenhellefelder Bürger für eine Erneuerung der Anlage, es wurde ein neues Denkmal ausgeschrieben. Wichtig war den Altenhellefeldern dabei die Verwendung von Materialien aus der Region und dass sich die Optik dem Standort anpasst.
Über die nun eingereichten Entwürfe mussten elf Jury-Mitglieder im Hotel „Gut Funkenhof“ entscheiden. Und sie waren sich einig: der Entwurf „Frieden“ des Soester Künstlers Michael Düchting ist der Ausdruckstärkste - diese Skulptur soll demnächst in der Dorfmitte das jetzige Denkmal ersetzen. Andere Entwürfe fanden zwar ebenfalls starke Beachtung, beeindruckten aber nicht so stark.
Michael Düchting hat in der Skulptur seine Gedanken zum Frieden umgesetzt: „Frieden muss gemacht werden zwischen uns Menschen, an allen Orten und immerwährend“. Er entwickelte daraus einen Weg, der stets neu beschritten werden muss, der unumkehrbar ist und zu dem es keine Alternative gibt.
Düchtings Skulptur zeigt zwei sich gegenüberstehende Stelen aus Anröchter Dolomit. Dazwischen beginnt ein Weg auf kleinen, zum Dorf hin aber größer werdenden Steinplatten: Frieden muss wachsen, immer breiter werden.
In eine der Stelen soll ein Satz des Kirchenlehrers Augustinus eingemeißelt werden: „Der Friede ist nämlich ein so großes Gut, dass man selbst im Bereich irdischer und vergänglicher Dinge nichts Angenehmeres hören, nichts Wünschenswerteres begehren, schließlich auch nichts Besseres finden kann.“ Diese Skulptur, in ihrer Art wohl einzigartig im Sunderner Stadtgebiet, soll nicht allein die Botschaft „Frieden“ verkörpern, sondern den Betrachter auch Raum für eigene Interpretationen geben.
Die Wahl der Jury ist allerdings vorläufig. Die Altenhellefelder sollen in einer von Ortsvorsteher Willi Vogt einzuberufenden Bürgerversammlung zum 22. November endgültig darüber abstimmen.
Nachtrag: Dezember 2008
Bereits erste Spenden seien für die Umsetzung des neuen Friedenssymboles an der Gefallenengedenkstätte in der Altenhellefelder Dorfmitte auf dem eingerichteten Konto eingegangen. Das konnte Ortsvorsteher Willi Vogt erfreut auf der Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus bekanntgeben. Der Soester Künstler Michael Düchting erläuterte sein Modell „Frieden“ und Pastor Michael Schmitt nannte die Gründe der Jury, die das Modell des Soesters einstimmig favorisiert hatten. Demnach passten sowohl das Steinmaterial als auch Form und Gestaltung ausgezeichnet zur Gedenkstätte mit der Jahrhundertealten Antonius-Kapelle unmittelbar nebenan. Da auch die Altenhellefelder Bürger für diese Skulptur stimmten, gilt es nun, die nächsten Schritte einzuleiten: Antragstellung der Stadt Sundern auf Förderung, einen Ortstermin zur genauen Festlegung des Standortes und um die Gestaltung des Umfeldes zu besprechen, die Durchführung einer umfassenden Spendenaktion sowie die formelle Auftragsvergabe an den Soester Künstler. Die Versammlung, so Willi Vogt, stimmte dem gesamten Vorhaben uneingeschränkt zu.
Der Beigeordnete der Stadt Sundern, Meinolf Kühn, lobte anschließend: „Anerkennung, dass Ihre Dorfgemeinschaft diese Initiative ergriffen hat.“ Kühn schlug vor, den alten Stein zu bearbeiten und an geschützter und Witterungsunabhängiger Stelle aufzustellen.
Nachtrag: März 2009
Am 06.März 2009 trafen sich der Soester Bildhauer Michael Düchting, Ortsvorsteher Willi Vogt und Landschaftsarchitektin Margarete Hoberg-Klute am Altenhellefelder Ehren- und Mahnmal in der Dorfmitte, um über neue Bepflanzung, Wege und genauen Standort der neuen Skulptur zu sprechen.
Der fast 40 Jahre alte Gedenkstein soll bald gegen zwei Stelen aus Anröchter Dolomit, in der Grundfläche je etwa 40 mal 60 Zentimeter und „Mannshoch“, ersetzt werden. Düchting will den Standort der neuen Skulptur aus dem derzeitigen Rundbeet in der Mitte der Anlage heraus ein wenig zur Seite verlegen. So soll der Blick auf das hintere Ehrenmal mit den Gedenktafeln der Gefallenen und Vermissten freier werden.
Das Besondere an der neuen Skulptur: Sie ist im Sunderner Stadtgebiet die erste, die nicht an den Krieg erinnert, das machen weiterhin die Gedenktafeln, sondern zum Frieden mahnt, was insbesondre durch die Inschrift zum Ausdruck gebracht wird!
Die Einweihung soll beim Jubiläumsschützenfest Ende Juni 2009 mit der Kranzniederlegung am neuen Denkmal stattfinden. Finanziert wird das 14.400 Euro teure Projekt zu 40 Prozent aus Landesmitteln. Von den verbleibenden 8.640 Euro sind bereits 6.000 Euro durch Spenden der Banken gedeckt, den Rest wollen die Altenhellefelder noch mit Aktionen und privaten Spenden zusammen bekommen.
(Quelle: Heinemann, Werner: „Ehren- und Mahnmale in der Stadt Sundern“, Sundern, November 2005)