Ehren- und Mahnmale in Enkhausen

Nach den Plänen des Regierungsbaudirektors Brand von Februar 1960 wurde eine neue Gefallenen-Gedenkstätte vor der alten Schule, neben der Kirche, errichtet. Ein großes Kreuz aus Sandstein mit den Daten der beiden Weltkriege und dem Spruch „Unseren Gefallenen“ bildete den Mittelpunkt der Anlage. In einem größeren Umkreis sind die 28 Kreuze der Gefallenen Kameraden mit dem Geburts- und Todesjahr in lockerer Gruppierung aufgestellt.

Am 18.September 1960 weihten die Bürger der Gemeinden Enkhausen und Estinghausen die Gedächtnisstätte an der Kirche ein. Nach der Gedenkandacht in der St. Laurentiuskirche um 15:00 Uhr ging man geschlossen von dort zur Gedächtnisstätte, wo Herr Brand ein Gedenkbuch und ein Licht (Laterne) an Rektor Klauke übergab. Der Wortlaut seiner Ansprache lautete:

„Das Werk ist vollendet! Eine würdige Gedächtnisstätte für die Gefallenen unserer Gemeinden Enkhausen und Estinghausen ist geschaffen. Allen, die zur Planung und Gestaltung beigetragen haben, spreche ich in dieser Stunde der Weihe im Namen Aller tiefempfundenen Dank aus.

Diese Gedächtnisstätte soll den Angehörigen die Gewissheit geben, dass ihre lieben Toten, die ihnen durch ein grausames Geschick entrissen wurden, nicht vergessen sind.

Zu diesen Kreuzen können sie ihre Gedanken, ihre Schritte lenken, ein Zeichen des Gedenkens niederlegen und Zwiesprache mit ihren Lieben halten.

Uns aber gemahnen diese Kreuze an die Sehnsucht der Menschen nach einem die ganze Welt umspannenden Frieden, nach einer von gutem Willen getragenen Verständigung unter den Völkern, die den Kriegen, dem Sterben auf dem Schlachtfeld und den Ruinen ein Ende bereitet. Diese unsere Sehnsucht ist zugleich das Vermächtnis der Gefallenen; ihre Mahnung zu beherzigen, damit unsere Sehnsucht in Erfüllung geht, ist das Gebot auch dieser Weihestunde. Unsere Jugend trägt zu jedem Gedenkstein Kränze und Lichter der Erinnerung und der Liebe.“

Danach wurden beim Glockenschlag die Namen der Gefallenen der Gemeinden vorgelesen.


Gefallene des 1. Weltkrieges (1914 - 1918):

Engelbert Simon1875 - 1918Johannes Neveling1888 - 1914
Franz Lübke1881 - 1916August Brinkschulte1894 - 1915
Johannes Kampmann1893 - 1914Anton Dahlmann1875 - 1917          
Wilhelm Meier1898 - 1917                 

Gefallene des 2. Weltkrieges (1939 - 1945):

August Pötter* 29.07.1916 -
† 25.05.1940
Albert Bierhoff* 15.11.1923 -
† 02.08.1943
August Kampmann* 16.01.1916 -
† 18.04.1942
Willy Meier* 18.05.1921 -
† 12.10.1943
Ferdinand Feldmann  * 21.06.1912 -
† 02.11.1943
Paul Franke* 03.08.1914 -
† 28.09.1944
Johannes Schulte* 20.08.1913 -
† 1943 (Russland)
Ernst Junker* 26.06.1920 -
† 13.03.1944
Albert Feislachen* 10.05.1907 -
† 25.03.1944
Alfred Lampe* 22.06.1914 -
† 24.10.1944
Edmund Heymer* 05.07.1923 -
† 26.12.1944
Ferdi Schulte* 25.11.1914 -
† 07.04.1944
Oskar Bernstein* 1899 - † 1945Franz Danne* 04.09.1926 -
† 12.01.1945
Norbert Simon* 22.12.1909 -
† 02.1945
Franz Pötter* 01.04.1918 -
† 10.03.1945
Willy Simon* 05.01.1913 -
gefallen in Russland
August Wahle* 13.02.1919 -
verm. seit 1943
Otto Lehmann* 13.10.1911 -
verm. seit 08.1944
Franz Schulte* 03.11.1909 -
verm. seit 1944
Alois Stübbecke* 1912 -
verm. seit 08.1945
Leo Pipiorke* 01.11.1900 -
verm. seit 1945
Ernst Obertrifter* 23.10.1909 -
verm. seit 12.01.1945
Hugo Braukmann    * 1913 – † 1951
in Gefangenschaft

Die Bürgermeister Schulte und Funke nahmen dann die Gedenkstätte in ihre Obhut und legten einen Kranz nieder, während der Musikverein Hövel das Lied vom guten Kameraden spielte. Pfarrer Spielmann weihte dann die Gedenkstätte, begleitet vom Cäcilien- Chor Enkhausen mit dem Lied:

„Unter den Kreuzen, unter den Hügeln,
Brüder, wie ihr so friedlich gereiht.
Manchmal nur schreiten mit rauschenden Flügeln
Engel vorüber im festlichen Kleid.

So wie ihr stürztet, so wie ihr sanket,
ruht ihr nun friedlich einander gesellt.
Blumen und Weinstock sich zärtlich dort ranket,
wo euch die schwerste der Stunden gefällt.

Unter den Wolken, unter den Winden,
Brüder, ihr tränktet die Erde mit Blut.
Doch eure Gräber noch wollen uns künden:
Heiligt das Leben – das Leben ist gut!


(Quelle: Heinemann, Werner „Ehren-und Mahnmale in der Stadt Sundern“, Sundern, November 2005)