Ehren- und Mahnmale in Sundern

An der Friedenseiche am Markt, dem heutigen Levi-Klein-Platz, stand neben dem Hotel Auwermann das Ehren- und Kriegerdenkmal der Gemeinde Sundern für die gefallenen Krieger der Kriege von 1864, 1866 und des dt./frz. Krieges von 1870/71. Dieses Denkmal war nach der damaligen Bauweise als säulenartiges Türmchen (Stele) mit einem Eisernen Kreuz auf der Spitze gebaut. An den unteren Seiten standen auf Tafeln die Namen der fünf gefallenen Soldaten aus Sundern. Später ist diese Stele auf den Platz gegenüber der Hubertushalle versetzt worden. Nach der Demontage Ende der 50er Jahre wurde hier (1958/60) ein neues Ehrenmal erbaut.

Neben der Kirche, direkt vor dem Hause Johannes Knapstein, auf dem Vorplatz des heutigen Kolpinghauses, errichteten die Sunderner nach dem Ersten Weltkrieg ein neues, größeres Ehrenmal. Auf einem großen Sockel mit Treppenaufgang stand aus weißem Stein eine Art Pyramide, auf der ein aus Kupferblech geschmiedeter traurig betender Soldat kniete. Dieser betende Soldat wurde später, nach Abbau dieser Anlage Ende der 50er Jahre, auf den Alten Friedhof in Sundern versetzt, wo er noch heute bei den Soldatengräbern steht.

Auf einer vorderseitig angebrachten Gedenktafel war die Inschrift: „Zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Helden 1914 – 1918“ angebracht. Rechts und links standen auf schwarzen Marmortafeln die Namen der gefallenen Soldaten aus Sundern. Diese Tafeln wurden nach Abbau der Anlage zunächst in der Rochuskapelle angebracht, später dann in der Kapelle auf dem Alten Friedhof. Sie sollen bis zur Einweihung des neuen Ehrenmales im November 2005 an dem Ehrenmal vor der Hubertushalle angebracht werden.

Die nach Ende des Ersten Weltkrieges heimgekehrten Kriegsgefangenen (1918 bis 1920) vereinigten sich in treuer Kameradschaft zum „Reichsbund ehemaliger Kriegsgefangener“ (ReK). Alljährlich wanderten sie im Herbst zum Hubertusstock auf der Westenfelder Höhe (am Weg von Westenfeld nach Arnsberg), um sich in stiller Waldeinsamkeit und Gottes freier Natur der früheren Sehnsucht zur lieben Heimat zu erinnern. Im Jahre 1925 zertrümmerten ruchlose Frevler diesen Hubertusstock.

Nun wollte man sich in Sundern einen neuen Hubertusstock errichten, um alljährlich die übliche Wanderung auf St. Hubertus, dem Beschützer des Waldes und der Jagd, im alten Sinne, beizubehalten. Es wurde beschlossen, einen neuen Bildstock im Eichen-Hochwald der Gemeinde Sundern, (Gemeinde - Eichen auf dem Pütt), zu errichten. Am 16.Februar 1926 (Fastnachtsdienstag) wurden die vorgefertigten Zementblöcke auf zwei Wagen, mit je drei Pferden bespannt, an ihren Bestimmungsort gebracht. Der Tross setzte sich um 00:00 Uhr in Bewegung. Das Denkmal wurde errichtet und anschließend Richtfest gefeiert. Die feierliche Enthüllung des Denkmals war am 13.Mai 1926.

Die heimgekehrten Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges übernahmen 1960 das Erbe des Hubertusstocks und pflegten, als Ortsgruppe Sundern im „Verband der Kriegsheimkehrer Deutschlands e.V.“ (VdH), diese Anlage bis ins Jahr 2000. Dann waren sie nach 40 Jahren Pflege und Verantwortung vor allem auf Grund ihrer immer weniger werdenden Mitgliederzahl nicht mehr in der Lage, den Hubertusstock in Ordnung zu halten. So gaben sie während einer Feierstunde am 09.September 2000 die Obhut über diesen Hubertusstock an die Kameraden der Reservistenkameradschaft Sundern.

Bereits in den Jahren 1953/54 haben die ehemaligen Soldaten und heimgekehrten Kriegsgefangenen in Sundern ein Ehrenmal initiiert und mitfinanziert. Doch erst im Dezember 1958 wurde durch den Gemeinderat beschlossen, nach den Plänen des Architekten Massmann aus Langscheid ein Ehrenmal zu bauen. Die Statue des Hl. Michael ist vom Bildhauer Hartje aus Langscheid geschaffen worden. Dieses neue Ehrenmal ist am 13. November 1960 (Volkstrauertag) am jetzigen Standort, gegenüber dem Haupteingang der Hubertushalle, eingeweiht worden. In der Tagespresse stand an dem Tage zu lesen: „Sunderns Ehrenmal ist eine Verpflichtung für die Lebenden“.

Der Volkstrauertag wird im Ortsteil Sundern üblicherweise mit einem feierlichen Gedenkhochamt in der Pfarrkirche St. Johannes begonnen. Anschließend marschieren Bürgermeister und Ortsvorsteher sowie die teilnehmenden Vereine mit ihren Fahnenabordnungen und Mitgliedern hinter dem Musikverein Sundern zum Ehrenmal, wo eine Kranzniederlegung stattfindet. Die Reservistenkameradschaft Sundern stellt dazu die Ehrenwachen und die Kranzträger in Bundeswehruniformen.

Namen der im 1. Weltkrieg (1914/18) gefallenen Soldaten der Freiheit Sundern:
(lt. der Marmortafeln in der Friedhofskapelle des Alten Friedhof, Sundern)

In den Jahren 2002 bis 2005 haben Dr. Hubert Schmidt, Gerhard Scheffer und Willi Wiegenstein, Teilnehmer des Arbeitskreises „Wir blättern in Sunderns Geschichte“, im Auftrag des Sunderner Heimatbundes e.V. unter großem Zeit- und Arbeitsaufwand die Namen der Gefallenen und Vermissten der alten Freiheit Sundern ermittelt. Es war nicht leicht, nach so vielen Jahren die Geburts- und Sterbedaten, oder das Datum des Vermisst seins, in jedem Einzelfall ausfindig zu machen. Es ist ihnen gelungen, viele Daten zu korrigieren, zu ergänzen und neue zu finden, so dass acht neue Tafeln aus einer Messinglegierung in Neu-Ulm hergestellt werden konnten.

Unter Regie des Ortsvorstehers Hans-Jürgen Schauerte wurde ein Anbau sowie eine Überarbeitung des Ehrenmales in Sundern beschlossen und nach vielen Gesprächen konnte der Entwurf der Landschaftsgärtnerin Frau Margarete Hoberg- Klute aus Stockum angenommen werden. Nachdem die Finanzierung gesichert war, ist mit der Arbeit begonnen worden. Man hat eine neue Betonwand aufgestellt und mit Natursteinen aus einem Steinbruch bei Lindlar (Bergisches Land) verkleidet. Daran sind die acht neuen Messingtafeln mit den Namen und Daten der Kriegsopfer angebracht.

Es sind die Namen der 332 gefallenen und der zwei in den KZ’s Auschwitz und Natzweiler ermordeten Männer sowie der fünf Zivil- und Zwangsarbeiteropfer festgehalten. Auch der 73 vermissten Männer Sunderns wird hier gedacht.

Die Renovierung des „alten“ Ehrenmals und die Erweiterung durch den Mauerneubau waren mit ca. 47.000 Euro veranschlagt. Das Geld kam durch Geld- und Sachspenden, Benefizkonzerte usw. zusammen. Einige der Arbeiten konnten mit Hilfe der Stadt, Eigenleistung durch engagierte Bürger und Vereine ausgeführt werden, sodass auch dies half, die Kosten zu senken.

Das renovierte und erweiterte Ehrenmal wird am 13.November 2005 (Volkstrauertag) eingeweiht.

Namen der im 2. Weltkrieg (1939/45) gefallenen und vermissten Soldaten sowie der Ziviltoten und Fremdarbeiter:
Nach den Recherchen von Dr. Hubert Schmidt und Gerhard Scheffer.
Stand: 19. November 2004

Vermisste:

Zivilopfer:

Fremdarbeiter:

(Quelle: Heinemann, Werner „Ehren- und Mahnmale in der Stadt Sundern“, Sundern, November 2005)