Pressemeldung

Eine "enkelfähige" Stadt schaffen

Stadt Sundern nutzt das 50-jährige Stadtjubiläum, um den Gedanken der Nachhaltigkeit zu etablieren.

Jahr 2025 ist für die Stadt Sundern ein ganz besonderes Jahr:

Am 01. Januar 1975 - also vor 50 Jahren - entstand die Stadt Sundern im Rahmen der kommunalen Neugliederung durch den Zusammenschluss von insgesamt 19 bisher selbstständigen Gemeinden. Dabei dürfte der Blick in die Stadtgeschichte sicherlich schnell zeigen, dass hier an vielen Stellen eine "Erfolgsgeschichte" geschrieben werden konnte und die Stadt sich grundsätzlich sehr positiv entwickelt hat. Viele Entwicklungen in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht haben sich ereignet, die somit auch in gewisser Weise zu den "Genen" der Stadt gehören. Unmittelbar dürfte natürlich auch gelten: Eine Stadt - und damit auch Sundern - entwickelt sich nicht unabhängig von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Gegenteil haben diese an vielen Stellen unmittelbare Auswirkungen auf eine Kommune.

Vor diesem Hintergrund möchte die Stadt Sundern den Gedanken der Nachhaltigkeit im Rahmen des Stadtjubiläums noch einmal besonders in den Fokus rücken. "Wir erleben gerade sicherlich eine Zeit der großen Transformation", stellt demgemäß auch Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke heraus. Der anhaltende Klimawandel geht natürlich nicht spurlos an der Stadt vorüber, so Bürgermeister Willeke, dem das Hochwasser aus dem Sommer 2021 in diesem Augenblick noch einmal ganz bewusst vor Augen steht.

Um den Klimawandel zumindest beherrschbar zu machen, braucht es deswegen "Veränderung" hin zu einem nachhaltigen Leben. Der Begriff selbst ist dabei der Forstwirtschaft entnommen: Um die natürliche Regenerationsfähigkeit eines Waldes nicht zu beeinträchtigen, soll in einem Wald nur so viel Holz geschlagen werden, wie permanent nachwächst. Diese Überzeugung ist dann in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den Umgang mit allen Ressourcen übertragen worden, als erkannt wurde, dass die Rohstoffe und Energievorräte zuneige gehen.

Zwar ist das Bewusstsein dafür, dass es diesen Wandel braucht, in der Gesellschaft weitestgehend akzeptiert und anerkannt. Gleichwohl wird an vielen Stellen deutlich: Die konkrete Umsetzung hin zum einem "nachhaltigen Handeln" ist deutlich komplizierter. Freilich soll diese Erkenntnis nicht mutlos machen, sondern eher zum Handeln motivieren. Gerade deswegen soll im Rahmen des Stadtjubiläums von Sundern die Frage in die Stadt hineingetragen werden: Wie wollen wir 2075 in Sundern leben? Welche Welt sollen unsere Kinder und Enkel vorfinden? Wie können wir sozusagen Sundern "enkelfähig" machen?

Hinter diesem Anspruch verbergen sich natürlich viele Aspekte. Schnell aber ist bei den Vorbereitungen deutlich geworden, "dass es hier an vielen Stellen zunächst um Fragen der Bildung geht", sagt Dr. Tobias Schulte, Leiter der Volkshochschule Arnsberg/Sundern. Es sei wichtig, sich zunächst Wissen anzueignen, um auf diese Weise das eigene Bewusstsein dahingehend zu schärfen, dass jeder Mensch die Erfahrung macht: Es liegt an mir und meinem Tun, den Gedanken der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Oftmals steht die Überzeugung im Raum, dass die lokalen Aktivitäten keine Auswirkungen auf das globale Klima haben, da sie im Vergleich zu unbedeutend sind. Dem also ist insofern zu widersprechen, als eben doch das Handeln von einzelnen Menschen einen "Unterschied" macht, der so auch mittelbare Auswirkungen auf das Klima zeitigt.

Vor diesem Hintergrund ist Vorhaben entstanden, dass die vhs Arnsberg/Sundern zusammen mit der Stadt Sundern für das Jahr 2025 verschiedene Veranstaltungsformate entwickelt, die helfen, den Gedanken der Nachhaltigkeit in die Stadt zu tragen. Dabei, so Dr. Schulte weiter, sei es das erklärte Ziel, auch kontroverse Meinungen zu diskutieren, um den Menschen so die Möglichkeit zur Meinungsbildung in der Auseinandersetzung mit Argumenten zu ermöglichen. "Als vhs sind wir als Veranstalterin neutral und wollen allen Stimmen Gehör verschaffen", sagt der Leiter der vhs. Nur so sei es möglich, Dialogformen zu finden, die zu einem konkreten Handeln führen.

Wie aber sieht das Programm jetzt konkret aus?

Den Auftakt macht ein Vortrag von Prof. Dr. Hunecke, der am Mittwoch, 19.02.2025 um 19:00 Uhr in der Aula der Realschule einen Vortrag zum Thema "Die Psychologie der Nachhaltigkeit" halten wird, um anschließend mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen.

Für das erste Halbjahr sind darüber hinaus noch folgende weitere Veranstaltungen geplant:

 

Besichtigung der Biogasanlage auf dem Hof Klute am Mittwoch, 02. April 2025, 17:00 Uhr

Das Bauen von Nistkästen für den eigenen Garten am Samstag, 08. Februar 2025, ab 10:00 Uhr in den Räumen der vhs in Sundern

Am Mittwoch, 21. Mai 2025 startet der Kurs "#Lokale Klimamacher:innen", der Interessierten die Möglichkeit bietet, sich ganz konkret mit den Auswirkungen des Klimawandels vor Ort zu beschäftigen und weitere Zahlen, Daten und Fakten zu sammeln

 

Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Die Stadt Sundern hat eine eigene Seite eingerichtet mit Informationen und Veranstaltungen rund um das Stadtjubiläum: www.sundern.de/stadtjubilaeum

 

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Zum Stadtjubiläum werden gemeinsame Veranstaltungen zum Thema "Nachhaltigkeit" angeboten und Vieles mehr.
v.l.n.r.: Holger Böse (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und öffentliche Infrastruktur), Klaus-Rainer Willeke (Bürgermeister der Stadt Sundern), Dr. Jacqueline Bila (Erste Beigeordnete der Stadt Sundern), Dr. Tobias Schulte (Leiter der Volkshochschule Arnsberg/Sundern)
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