Pressemeldung

Sandra Stein MdB besucht Ruhrverband: Austausch zu Wasserwirtschaft, Energie und nachhaltiger Infrastruktur

Besuch des Wasserkraftwerks an der Sorpetalsperre und der Kläranlage Sundern

Im Mittelpunkt eines ganztägigen Besuchs beim Ruhrverband stand der intensive Austausch zwischen Sandra Stein, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie, und dem Vorstand des Ruhrverbands, vertreten durch Prof. Dr. Christoph Donner (Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands und Vorstand Technik und Flussgebietsmanagement) und Christoph Gerbersmann (Vorstand Finanzen). Gemeinsam diskutierten sie zentrale Fragen rund um die Zukunft der kommunalen Wasserwirtschaft, energiepolitische Herausforderungen sowie aktuelle gesetzliche Entwicklungen auf EU- und Bundesebene. Auf dem Programm standen dabei die Besichtigung des Wasserkraftwerks an der Sorpetalsperre sowie der Kläranlage Sundern – mit Fokus auf energiepolitische Aspekte und nachhaltige Infrastrukturentwicklung.

Wassermenge und Wassergüte: Besuche vor Ort

Beim Besuch des Wasserkraftwerks an der Sorpetalsperre stellte Prof. Dr. Christoph Donner der Abgeordneten zunächst die Aufgaben und Strukturen des Ruhrverbands vor. In dem anschließenden Fachgespräch wurden zentrale Themen wie Energieeffizienz, Ausbaupotenziale regenerativer Energien und die Bedeutung der Wasserwirtschaft im Kontext der Energiewende diskutiert. Bei der anschließenden Kraftwerksführung von Peter Klein, Geschäftsbereichsleiter Technischer Betrieb, konnte sich die Grünen-Politikerin ein Bild von der klimafreundlichen Stromerzeugung durch Wasserkraft machen.

Im Anschluss stand die Besichtigung der Kläranlage Sundern auf dem Programm. Dort wurden Sandra Stein, Justus Gangnus (Wahlkreisbüroleiter Sandra Stein), Dr. Jacqueline Bila (Erste Beigeordnete der Stadt Sundern) und Guido Simon (Stellvertretender Sprecher der Ratsfraktion Sundern für Bündnis 90/Die Grünen) von Klärmeister Rolf Henneke über die Prozesse der modernen Abwasserreinigung informiert.

Die Kläranlage Sundern reinigt das Abwasser von rund 40.000 Einwohnerwerten aus Sundern, Hachen, Amecke und Langscheid. Mit einem modernen Blockheizkraftwerk (BHKW, 105 kW) produziert die Anlage jährlich allein rund 500.000 kWh Strom. Zusammen mit der installierten Photovoltaik-Anlage liefert sie somit mehr als zwei Drittel der Energie ihres Eigenbedarfs. Rund 1.000 m³ Klärgas fallen täglich an. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der aktuell im Bau befindlichen neuen Gasspeicheranlage mit einem Volumen von 345 Kubikmetern. Diese ermöglicht es künftig, das in der Kläranlage erzeugte Klärgas noch effizienter zur Eigenstromproduktion einzusetzen.

KARL und SVIKG: Dialog zwischen Wasserwirtschaft und Politik

Im Gespräch mit Christoph Donner und Christoph Gerbersmann diskutierte Sandra Stein insbesondere über die Auswirkungen der überarbeiteten EU-Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) auf kommunale Kläranlagen. Die Richtlinie sieht unter anderem strengere Vorgaben zur Reinigungsleistung, Energieeffizienz und Nährstoffrückgewinnung vor, etwa durch den Einbau einer vierten Reinigungsstufe zur Entfernung von Mikroschadstoffen. Auch die Herausforderungen bei der Umsetzung in der Fläche sowie die notwendige Finanzierung durch Bund, Länder und Kommunen wurden thematisiert.

Ein weiterer Schwerpunkt war der aktuelle Gesetzentwurf zum Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität (SVIKG), der Investitionen in Höhe von bis zu 500 Milliarden Euro bis 2036 vorsieht. Der Ruhrverband begrüßt die Schaffung dieses Fonds ausdrücklich und fordert, dass die öffentliche Wasserwirtschaft als systemrelevante Infrastruktur klar in die Förderkulisse aufgenommen wird. Nur so seien die notwendigen Investitionen in Klimaanpassung, Energieeffizienz und Ressourcenschutz langfristig sicherzustellen.

Sandra Stein zeigte sich beeindruckt vom Aufgabenportfolio des Ruhrverbands: „Ich bin neugierig in die Gespräche mit den beiden Vorständen des Ruhrverbands gegangen. Bei meinem ersten Besuch auf einer Kläranlage konnte ich sehen, welch komplexen Prozesse notwendig sind, um Abwasser in gereinigtes und sauberes Rohwasser von bester Qualität zu verwandeln. Natürlich haben wir bei dieser Gelegenheit auch über den wachsenden Investitionsbedarf der Wasserverbände vor dem Hintergrund der zunehmenden Regulierungen und Umweltanforderungen gesprochen. Die Einführung einer vierten Reinigungsstufe zum Abbau von Spurenstoffen stellt die Verbände vor enorme technische und finanzielle Herausforderungen. Für mich ist klar, dass die Hersteller diesbezüglich nicht komplett aus der Verantwortung genommen werden dürfen. Nur so lassen sich die Umweltziele sozial gerecht und dauerhaft tragfähig umsetzen.“

Auch Ruhrverband-Vorstand Prof. Dr. Christoph Donner zog ein positives Fazit: „Wir freuen uns über das große Interesse von Frau Stein an den Herausforderungen der Wasserwirtschaft. Der Austausch war wichtig und konstruktiv. Es ist entscheidend, dass die Belange der kommunalen Betreiber auf Bundesebene gehört und berücksichtigt werden: sowohl im Rahmen der EU-Richtlinien als auch bei der nationalen Förderpolitik.“

 

(Pressemitteilung vom 29.07.2025, Ruhrverband)

 

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Quelle: Ruhrverband
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